Gehirntumor beim Hund- Bono erzählt seine Geschichte

Bono – ein Hund erlebt seinen zweiten Geburtstag

Heute möchte ich euch einen ganz besonderen Fall vorstellen. Es geht um Bono. Er ist ein Golden Retriever und wurde am 28.05.2010 geboren. Am 03. Januar 2018 begann Bonos Geschichte:

Bonos Familie fiel auf, dass er leichte Veränderungen im Wesen zeigte. Es war aber noch nicht wirklich beunruhigend. Im Februar allerdings bekam Bono heftige Schmerzen, die bis zur Lähmung führten. Er wurde zunehmend aggressiver, fletschte gegen seine Halter die Zähne und drohte sehr deutlich.

Das veranlasste CT (Computertomografie) ergab einen Rückenmarksinfarkt. Bono wurde tierärztlich versorgt und es ging ihm besser. Zudem erhielt er nun regelmäßig Physiotherapie.

Mitte Juni ging es ihm erneut schlechter. Er war orientierungslos, lief manchmal gegen Wände und wirkte sehr abgeschlagen. Jetzt wurde ein Termin für ein MRT (Magnetresonanztomografie) vereinbart. Im August dann die Diagnose: Gehirntumor. Der Tumor war 8 cm groß und es bildete sich Flüssigkeit, die zu starken Kopfschmerzen führte und auch zu massiven Ausfällen.

Für die gesamte Familie war das ein riesiger Schock. Wie soll es nun weitergehen? Aber das Schicksal meinte es gut, denn während Bono aus der Narkose erwachte, kam seine Familie mit einem anderen Patientenbesitzer ins Gespräch. Diese gaben ihnen die Telefonnummer einer Tierheilpraktikerin, die jedoch nicht mehr praktiziert. So fiel letztlich das Interesse auf mich.

Anfang September 2018 nahm ich die komplette Anamnese auf. Es gab einige Blutbilder und weitere Befunde. Da der Tumor aufgrund seiner Lage inoperabel war, musste ich überlegen, wie es weitergehen sollte. Es blieben folgende Möglichkeiten:

  • Die Flüssigkeit, die sich durch den 8 mm großen Tumor bildete, aus dem Kopf abzuleiten. Das würde nicht nur eine längere OP bedeuten; der Spezialist sagte dazu, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit diese „Leitung“ verstopfen würde.
  • Bestrahlung (Strahlentherapie)
  • nur Naturheilkunde
  • Bestrahlung und Naturheilkunde

Bonos Familie entschied sich für die vierte Möglichkeit. Eine sehr schwere Zeit stand allen aber bevor, denn der geliebte Familienhund sollte insgesamt 21 Bestrahlungen erhalten.

Nun ging es los:

Klinik suchen, Ferienwohnung anmieten, Voruntersuchungen, Naturheilplan durchsprechen, Medikamente besorgen, Ernährung umstellen. Viel Arbeit für wenige Tage. Auch für mich als Therapeutin war das nicht einfach, denn für einen Therapieplan schreibe ich in der Regel wesentlich länger. Die Medikamente sollten und mussten sorgfältig ausgewählt werden. Dies erforderte höchste Konzentration und einige Nachtschichten.

Für das bessere Verständnis möchte ich kurz den Ablauf einer Bestrahlung erläutern:

Bei der Voruntersuchung wird ein CT gemacht und eine Schale angefertigt, auf der Bonos Kopf genau reinpasst. Natürlich in Narkose. Bei jeder Narkose (diese dauert nur wenige Minuten) wird der Kopf in diese Schale gelegt und mit einem CT genau die Stelle anvisiert.  Der Teil des Gehirns, in dem der Tumor sitzt, wird damit sehr genau bestrahlt und so geschädigt. Leider geht dabei auch umliegendes Gewebe kaputt, daher bleibt bei einer Bestrahlung natürlich immer ein Risiko zurück.

Bono wurde jeweils 2 Tage hintereinander bestrahlt, hatte dann einen Tag Pause, um dann wieder 2 Tage bestrahlt zu werden.

Die erste Bestrahlung sollte am 14. September stattfinden. Am 12. September bekam Bono jedoch Durchfall, da ihm die Futterumstellung zu schaffen machte. Kein perfekter Start also, doch der Golden Retriever und seine Familie blieben tapfer.

Dann fand die erste Bestrahlung statt und eine Woche später begannen die Nebenwirkungen. Der Tumor kann des Öfteren anschwellen und verursachte so starke Kopfschmerzen. Der nächste Monat war ein auf und ab. Bono ging es mal gut, mal schlechter. Wir passten die naturheilkundlichen Medikamente immer wieder an. Für mich als Therapeutin hieß das, alle Symptome abzufangen.

Mein Behandlungsplan für Bono enthielt Vitalpilze mit tumorwachstumshemmenden Eigenschaften, Entzündungshemmern und vielen weiteren tollen Eigenschaften. Bono bekam außerdem rechtsdrehende Milchsäure und ein Säure-Basen-Mittel sowie klassische Homöopathie, die immer genau auf die aktuellen Beschwerden angepasst wurde.

Nach der vierten Woche der Bestrahlung bekamen wir das erste Blutbild. Die Nierenwerte verschlechterten sich. Auch jetzt wurde der Heilplan erneut umgestellt und angepasst. Bono erhielt nun zusätzlich 3 weitere homöopathische Mittel für die Niere. Toll war, dass die Famile alles mitmachte und den Plan genau umsetzte.

Am 18. Oktober 2018 erhielt Bono seine letzte Bestrahlung und es hieß nun abzuwarten. Bono bekam während dieser Zeit weiterhin schulmedizinische und naturheilkundliche Medikamente (an dieser Stelle möchte ich auf die Bilder bzw. das Video von Bono verweisen, denn diese sind Teil seiner Geschichte und machen sein Krankheitsbild deutlicher).

Im November erkrankte zusätzlich der zweite Hund (Wolke) der Familie, so dass alle unter einem starken Leidensdruck standen. Wolke konnte aber (Stand 07/2019) geheilt werden und es geht ihm altersentsprechend gut.

Bei Bono wurden schließlich die „schlimmsten Medikamente“ mit den größten Nebenwirkungen abgesetzt. Jetzt überprüften wir die Darmflora und einige Verdauungsparameter, ob wir noch mit weiteren Nebenwirkungen zu rechnen hatten. Die Darmflora hatte sich leider aufgrund der vielen Narkosen tatsächlich negativ verändert. Sie musste nun wieder stabilisiert werden und ich schrieb einen neuen Behandlungsplan.

Ende März, Anfang April 2019 ging Bono zur Kontrolle in die Klinik. Ein MRT wurde durchgeführt und alle waren guter Hoffnung, da sich Bono zu dem Zeitpunkt bereits zum Positiven verändert hatte. Und tatsächlich, das Ergebnis zeigte, dass der Tumor geschrumpft war.

 

Die Familie und ich freuten uns sehr, denn Bonos Geschichte ist auch für mich als Therapeutin ein Fall, der mich sehr berührte. Daher freue ich mich heute besonders, diesen Artikel mit Einverständnis der Familie schreiben zu können. Die Zeilen sollen Mut machen und anderen betroffenen Tierhaltern zeigen, dass es sich trotz immenser Kosten lohnen kann, manchmal einen harten und steinigen Weg zu gehen.

Ich sage DANKE für das Vertrauen und dafür, dass ich bis heute Bono begleiten darf. 

© Juli 2018