Kottransplantation (Fäkale Mikrobiota-Transplantation) Erfahrungsbericht von Barney

Barneys Geschichte

Heute möchte ich euch von einem Patienten erzählen, von Barney

Barney ist vor einiger Zeit mein Patient geworden, weil Frauchen und Herrchen in ihrer Verzweiflung bei Facebook nach Hilfe gesucht haben. Kein Tierarzt konnte Barney langfristig helfen und heilen.

Barney kotete außerhalb seiner Toilette und schrie vor Schmerzen beim Koten.

Tierärzte waren am Ende Ihrer Möglichkeiten.

Da ich mich auf das Thema Darm spezialisiert habe erfuhr Barneys Frauchen von mir und kontaktierte mich. Die letzte Hoffnung sollte nun ich sein.

Ich erklärte der Familie im Erstgespräch, dass auch ich keine Wunder vollbringen kann, aber ich würde mir sehr gerne diesen Fall genauer anschauen wollen. Somit begann ich mit der Anamnese.

Barney ist ein 9 Jahre alter EKH-Kater, der etwas scheu und ängstlich gegenüber fremden Menschen ist. Barney ist aus dem Tierheim und war dort damals in Quarantäne, aufgrund eines Pilzbefalles.

Barneys Herrchen berichtete, dass er Ende 2013 mit Pilz und Durchfall, als er sieben Monate alt war, eingezogen ist. Der Hautpilz wurde behandelt und ist schnell ausgeheilt, der Durchfall blieb. Eine Kotprobe beim Tierarzt ergab Parasiten: Giardien sind mikroskopisch kleine, einzellige Parasiten.

Es wurden einige Behandlungsversuche unternommen, um die Parasiten zu beseitigen. Aus der Erinnerung des Halters war das ein Antibiotikum (meine Vermutung Metronidazol), welches am Ende dann endlich geholfen hatte. Allerdings blieb nach Beendigung der Therapie der Kot von Barneys weich.

Im September 2014 wurden bei Barney auffällige Herzgeräusche festgestellt. Der Kardiologe diagnostizierte HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie). Dies ist eine erworbene Herzerkrankung. Barney erhielt ein Herzmedikament und im Verlauf zeigte sich ein nur sehr langsamer Voranschritt.

Der Kot blieb weiterhin weich und der behandelnde TA meinte, dass man damit wohl leben müsse, Barney nimmt nicht an Gewicht ab sieht gesund aus.  Die Halter wollten natürlich nichts falsch machen und eine mögliche Verschlechterung des Herzens auf jeden Fall vermeiden. Somit wurde Stress vermieden und der weiche Kot hingenommen.

Eine lange Zeit verging (7Jahre)

Im April 2020 geriet der weiche Kot außer Kontrolle, er wurde zum Durchfall und Barney verlor Gewicht. Der Tierarzt verleugnete seine Aussage, dass man damit wohl leben müsse und überwies Barney in eine Tierklinik. Dort wurde ein Blutbild erstellt und eine Kotprobe ins Labor eingeschickt. Es wurde ein Termin für die Darmspiegelung (Endoskopie) vereinbart.

Das Blutbild war unauffällig bis auf einen Folsäuremangel und einen Vitamin B 12 Überschuss, in der Kotprobe wurden keine Bakterien oder Parasiten gefunden.

Bei der Endoskopie wurde eine Zwölffingerdarmentzündung und eine Dickdarmschleimhautentzündung mit Einblutungen in die Schleimhaut festgestellt. Für mich ganz klar, wenn der Darm bereits blutet, ist hier auch die Ursache für Barneys Schmerzen.

Der Zwölffingerdarm ist einer der wichtigsten Abschnitte des Dünndarms. Hier wird die Magensäure gebunden, Enzyme zum Verdauen aus der Bauchspeicheldrüse beigemischt und die Nährstoffaufnahme beginnt.

In der Dickdarmschleimhaut befindet sich das Immunsystem! Die so wichtige Darmflora. Wenn die Schleimhaut entzündet ist, weiß man, dass die guten Darmkeime hier nicht oder nur wenig vorhanden sind.

Endoskopie Befund April 2020

Zurück zu Barney:

Bereits kurz vor der Endoskopie zeigte Barney deutlich, dass er Schmerzen beim Kotabsetzen hat.

Der Tierarzt, der die Endoskopie durchführte, meinte allerdings, dass dies wohl eher als Panikschreie, und nicht als Schmerzschreie anzusehen sei. Wie er darauf kommt ist mir bis heute nicht klar. Denn im Bericht über die Endoskopie stand, dass die Dickdarmschleimhaut sehr stark gerötet ist und bereits blutete.

Nach kurzer Anamnese wie Barney so lebt, kam er zu dem Schluss, dass Barney sich mit Zweit-Kater Paul nicht versteht. Die Beziehung der beiden Kater war vor dem Krankheitsschub völlig in Ordnung. Mit den Schmerzen und dem Unwohlsein von Barney hing der Haussegen schief.

Die schulmedizinische Behandlung für Barney sah dann folgender Maßen aus:

  • Eradia 125mg/ml: 1ml 2x tgl. oral eingeben für 8 Tage
    Ein Antibiotikum, auch bekannt unter dem Namen Metronidazol, welches zur Behandlung von Infektionen des Gastrointestinal-Traktes hervorgerufen durch Giardia und Clostridien
    (Beides ist nicht bekannt)
    Anbei ein Auszug aus dem Ärzteblatt, warum dieses Medikament sehr sorgsam eingesetzt werden sollt:
    "Der Wirkstoff gilt als allgemein gut verträglich mit leichten bis mittelschweren Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Diarrhoe. Dennoch wurden in seltenen Fällen schwere Neurotoxizität, optische sowie periphere Neuropathie und Enzephalopathie beschrieben.“
    https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/05_Tierarzneimittel/uaw/UAW2018.pdf?__blob=publicationFile&v=1&fbclid=IwAR1aPvuNVxpPkAWKC3dg_b7XwXLWqxuK73c5nx76066PHJD0e_1sa4GQ9SQ

  • Synulox 50 mg, 1 Tablette, 2x täglich für 8 Tage
    Amoxicillin (als Amoxicillin-Trihydrat) 40 mg Clavulansäure (als Kaliumclavulanat) 10 mg
    Amoxicillin (ein Breitbandantibiotikum),
    Clavulansäure ist ein von Streptomyces clavuligerus produzierter Wirkstoff, der einige von Bakterien gebildete β-Lactamasen hemmt.
  • Metacam orale Suspension für 3-4 Tage nach Bedarf
    (ein Schmerzmittel)

  • Clomicalm
    (ein Antidepressivum)

Barney wurde vom Clomicalm müde und antriebslos, die Schreie bei Kotabsetzen wurden weniger. Der Durchfall wurde besser und Barney ging es sieben Monate lang besser. Der Kot blieb weich.

Anfang Mai 2021 ging es dann zur jährlichen Kontrolle zum Kardiologen, auch hier wurde wieder der weiche Kot angesprochen. Auch dieser Tierarzt sagte, dass man wohl mit dem weichen Kot leben müsse.

Im Juli 2021 verschlechterte sich der Zustand erneut. Barney begann leise zu schreien beim Kotabsetzen. Die Gabe des Clomicalms wurde für die Halter immer problematischer. Barney wehrte sich von Tag zu Tag mehr. Somit entschieden die Halter das Medikament auszuschleichen und durch CBD Öl zu ersetzen. Anfänglich wirkte dies sehr gut, jedoch schon nach kurzer Zeit wurden die Schmerzen und auch die Konsistenz des Kotes immer schlechter.

Barney versuchte erfolglos Kot abzusetzen. Er konnte vor Schmerzen nicht einmal mehr den weichen Kot auspressen.

Ein erneuter Besuch in der Tierklinik stand an.

Der neue Tierarzt teilte den Besitzern mit, dass man hier nach der Ursache forschen müsse, um Barney dauerhaft zu helfen.

Weitere Untersuchungen wurden gemacht, alle ohne Befund. Somit vermutete der Arzt, dass die Darmflora beschädigt wurde.

Hallo!  Es wurde eine Endoskopie im April 2020 gemacht, die eine sehr starke Dickdarmschleimhaut-Entzündung anzeigt hat, was ganz klar belegt, dass die Darmflora gar nicht ok sein kann. Also ist ein weiteres Jahr vergangen ohne richtig zu behandeln!
Die Darmflora alleine ist nicht die Ursache. Barney hat einen komplett entzündeten Darm und keiner der behandelnden Ärzte geht aktuell darauf ein!

Es wurden Röntgenbilder von Barney gemacht, diese zeigten an, dass Barneys Darm extrem aufgegast war.

Vom Tierarzt wurde, wie so oft, Sab Simplex verordnet.

Eine erneute Kotprobe im Juli 2021 zeigte, dass sich beta hämolysierende Ecolis gebildet haben.
Es wurde eine Antibiose und ein Langzeit-Kortison verordnet. Durch die Entzündungen und der fehlenden guten Darmflora haben sich negative Keime gebildet, die zusätzlich die Darmschleimhaut angreifen.

Erste Gespräche wurden über eine Kottransplantation geführt.

Zwei Wochen später ging es Barney sehr gut, er hatte sogar ein Würstchen im Katzenklo. Das erste in seinem Leben!


Ein Kortison wirkt entzündungshemmend, es wurde also das erste Mal etwas gegen die Entzündung verabreicht!

Leider wirkte die Behandlung nicht lange, denn nur die negativen Keime wurden vertrieben. Die eigentliche Ursache, warum diese starke Darmentzündung vorhanden ist, wurde nicht behoben. Barney hatte erneut starke Schmerzen.

Wenn man ein Kortison auf eine Entzündung gibt, aber nicht die Ursache behandelt, muss man sich das vorstellen, als wenn man einen Holzsplitter im Finger hat und diesen mit schmerzlindernder Salbe und einem Pflaster behandelt. Es ist erstmal besser doch der Splitter ist noch da und nach kurzer Zeit schmerzt er erneut.

Viele erneute Vorstellungen beim Tierarzt erfolgten. Wie man sich vorstellen kann, waren die Halter sehr besorgt, Barney zeigt seit einem Jahr immer wieder extreme Schmerzen beim Koten und nichts hilft dauerhaft. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie die Halter sich wohl gefühlt haben müssen, wenn man aushalten muss, dass dein Tier immer wieder und wieder vor Schmerzen schreit und du keine wirkliche Hilfe findest. Es wurden Einläufe gemacht und gesagt jetzt haben sie ein paar Tage ruhe.

Es wurden mit Probiotika, Schmerzmittel, Kortison in Tablettenform versucht, nichts half. Einige Futterumstellungen auf verschiedene Royal Canin oder auch Hills Produkte erfolgten, auch dies blieb erfolglos.

Weitere Versuche der Halter mit Sobamin (Huminsäure), Heilerde, Moor, Ulmenrinde Vitamin B Komplex blieben erfolglos. Ebenso wurden ständig Einläufe gemacht in der Klinik wie auch zuhause.

Im November 2021 entschied man sich dann zu einer Kot-Transplantation.

Zu dieser Zeit wurden nur bei Hunden Kot-Transplantationen durchgeführt. Ich erinnere mich an die Worte von Barneys Halter, dass die Klink mehrfach zu ihnen sagte, es ist ein Versuch, ein Experiment. Der Tierarzt informierte die Kunden, dass er bisher keine Kot-Translation bei einer Katze gemacht hätte.

Als erstes wurden Kotproben von Barney und Paul (dem zweiten Kater als Spender) in ein Labor nach Texas geschickt. Dort könne man das Mikrobiom untersuchen.
Da es Barney immer schlechter ging entschied man sich nicht mehr auf das Kotergebnis von Paul zu warten, sondern, zu transplantieren, da Paul ja gesund wirkt.

An dieser Stelle möchte ich kurz stoppen mit der Geschichte und euch mit meinem Fachwissen berichten, was hier völlig falsch abgelaufen ist.

Pauls Kot wurde auf Bakterien-Gruppen der Darmflora untersucht. Davon mal abgesehen, dass es auch in Deutschland zu dieser Zeit Labore gab, die solche bzw.  intensivere Untersuchung gemacht haben.

Das ist aber für mich gar nicht so der ausschlaggebende Grund, warum ich an dieser Stelle so entsetzt war.
Paul und auch Barney sind Freigänger Katzen. Jeden Tag besteht die Möglichkeit sich mit Parasiten, Viren etc., anzustecken.

Es wurde NICHTS vorher getestet. Wenn ich mir vorstelle das Paul eventuell Giardien oder andere Parasiten oder Viren gehabt hätte, hätte dies Barney wahrscheinlich gar nicht überlebt.

Der nächste Skandal war, dass Paul Corona positiv ist. Das war der Klinik bekannt. Also Paul war kein geeigneter Spender!

Paul ist aktuell 2023 auch mein Patient, denn auch er hat eine Dickdarmdysbiose die wir behandeln.

Barney wurde in Vollnarkose gelegt da die Transplantation erfolgte rektal, er verkraftete die Transplantation mittelmäßig. Die Halter berichteten mir, dass sie Barney völlig kotverschmiert aus der Klink abgeholt haben.

Es wurde mit einer Drahtbürste langsam und vorsichtig über Tage hinweg der getrocknete Kot aus dem Fell geholt. Barney wirkte in den ersten Tagen wie traumatisiert. Er versuche auch durch putzen den Kot zu entfernen und er fraß sehr schlecht.

Nach ein paar Tagen, ging es Barney deutlich besser, nach ca. 7 bis 10 Tagen verschlechterte sich sein Zustand erneut. Die Klink sagte, es hat ja gewirkt, dann müssen wir es nochmal machen, dann war es noch nicht ausreichend.

Die 2. Kottransplantation

Also gab es einen neuen Termin Mitte Dezember 2021. Dieses Mal wurde nicht nur rektal, sondern auch oral über Kapseln der Kot in Barney eingegeben. Nach dem zweiten Termin sah Barney zum Glück nicht wieder so schlimm vollgekotet aus.

Drei bis vier Tage ging es Barney gut und dann verschlechterte sich der Zustand erneut.

Barneys Frauchen hat mich kurz nach der zweiten Transplantation kontaktiert und wir begannen im Januar 2022 mit der Anamnese.

Zunächst habe ich die Halter gebeten, dass wir uns Barneys Darm mal besser anschauen.

Die Dickdarmflora bei Barney war massiv gestört und er hatte auch trotz aller Behandlungen weiterhin hämolysierende Ecolis. Der PH-Wert im Darm war viel zu sauer, so dass sich keine guten Bakterien, die durch die Transplantation eingebracht werden, ansiedeln können. Hätte man den PH-Wert vorher reguliert und die Schleimhaut aufgebaut, hätte die Kottransplantation theoretisch geklappt, wenn das Spender-Tier eine gute Flora gehabt hätte. Allerdings möchte ich an der Stelle erwähnen, dass man den Darm bzw. die Dysbiose auch ohne solche schweren Eingriffe wieder in Ordnung bekommen hätte.

Mit dem Wissen, eine Katze mit HCM zweimal und so kurz hintereinander in Vollnarkose zu legen, war das ein sehr riskanter Versuch der Klinik und am Ende, dieser wirklich traurigen Geschichte von Barney, wissen sie auch warum.

Die Schleimhautmarker waren gar nicht so schlimm wie ich das erwartet hättet. Also ein gutes Zeichen, Barney wieder gesund zu bekommen.

Nach dem alle Tests standen, hatten wir die Diagnosen: Leaky Gut und Dickdarmdysbiose und Clostridienenteritis fest.

Mitte Januar konnten wir dann bereits mit der Therapie beginnen. Natürlich lief das anfangs auch nicht gleich so gut, denn ein Tier mit solchen Schmerzen und so vielen Versuchen und diesem langen Leidensweg, stellt man nicht in zwei bis drei Wochen wieder auf die Beine.

Die hämolysierenden Ecolis haben wir allein mit der Naturheilkunde nicht in den Griff bekommen. Daher sollte Barney nochmal eine Antibiotika-Therapie beim Tierarzt erhalten. Mit dem Befund ging es zum Tierarzt. Dieser konnte mit diesem Befund nichts anfangen. Er meinte, es fehlten die Referenzwerte. Ab diesem Zeitpunkt verloren die Halter jegliches Vertrauen in den behandelnden Arzt. Denn die Referenz-Werte sind deutlich zu sehen auf dem Befund.

Es wurde eine neue Kotprobe abgegeben und auch ein Antibiogramm erstellt, sodass Barney auch ein passendes Antibiotikum erhält.    

Hämolysierende Ecoli sind in einer Menge von 1*10 hoch8 gefunden worden. Die Referenz ist bei Katzen ein Wert unter 10hoch 6

Zur Erklärung

1* (10 hoch 8) ist eine Summe von: 100.000.000

Barney hatte also 100.000.000 hämolysierende Ecolis in einem g Kot 
Der Normal Wert ist 10.000.000 wobei weniger immer besser ist.

 

Erklärung hämolysierende Ecolis:
Dieser gehört nicht zur Darmflora, er wird relativ schnell oral aufgenommen. Bei einigen Tieren kann man diesen Keim finden, ohne dass er große Problem macht. Bei anderen Patienten löst dieser Keim schwere bis blutige Durchfälle aus.

 

Barney hatte aufgrund der langen Tablettengabe durch das Antidepressivum keine Lust mehr Tabletten zu nehmen. Also wurde entscheiden ein Depot Antibiotika Convenia spritzen zu lassen. Also ging es abends nach der Arbeit in die Klinik und Barney hat seine Spritze von einer Vertretungsärztin bekommen.

Als wenn Barney nicht schon genug falsch behandelt worden ist, gab es nächsten Morgen einen Anruf vom behandelnden Tierarzt und er fragte die Halterin, ob sie sich erinnern könnte wie die Farbe der Spritze ausgesehen habe. Denn der TA schaute sich die Akte an und es war eingetragen worden das Barney anstelle von einem Depot Antibiotikum ein Depot Cortison bekommen haben soll. Die Halterin konnte anhand der Farbe des Spritzeninhaltes bestätigen, dass es sich um ein Depot Cortison gehandelt hat.

Somit musste man nun eine andere Lösung finden, den Convenia darf nicht mit Cortison zusammen verabreicht werden.

Also wurde nun den Haltern gezeigt, wie man täglich selbst zuhause das Antibiotikum spritzen kann.

Gleichzeitig sprach man mit den Haltern und sagte ihnen, was die Ursache an dem ganzen Problem ist, Barneys Schleimhaut ist „nur“ entzündet.

Bei Barney kam für mich nur eine Unverträglichkeit vom Futter in Frage. Denn der Darm erholte sich Stück für Stück, dennoch hatte Barney immer wieder vereinzelt Durchfall und auch Schmerzen.

Barneys Futterumstellung

Viel gutes Zureden hat geholfen, dass die Halter den Versuch gestartet haben Barney ohne künstliche Zusätze zu ernähren. Ich erinnere mich noch an den Video-Call als der Halter sagte, ok lass es uns versuchen, aber Barney wird da nicht mit machen.

Barney hat aber sehr wohl mitgemacht. Nachdem wir die richtige Fleischsorte gefunden hatten. Tag für Tag ging es nun besser, Barney wurde aktiver, er fand seinen Kumpel Paul auch wieder netter, er spielte, er wurde aktiv und sein Kot veränderte sich rasant schnell. Endlich normaler Kot! Endlich keine Schmerzen mehr! Wir haben die Darmbehandlung dann noch weitergeführt, denn eine Dysbiose wieder ins Gleichgewicht zu bringen braucht eben Zeit.

Musik; Christiane Maue, Lied ohne Name

Barney ging es so gut, dass die Halter sich im Sommer dazu entschieden haben in den Urlaub zu fahren.
Die Katzensitterin kümmerte sich liebevoll um Paul und Barney. 

Alles war gut, bis Barney plötzlich vor der Treppe umfiel und nach kurzer Zeit verstarb. Sein Herz hat aufgegeben.

Klar kann man jetzt spekulieren und sagen er war herzkrank, es hätte immer passieren können, aber ich und auch die Halter sind sich sicher, ohne all die vielen Falschbehandlungen und Narkosen, wäre es nicht passiert.  Denn die letzten zwei Jahre waren für Barneys Körper eine enorme Belastung.

Es tut mir unendlich leid, dass ich Barney nicht schon eher getroffen habe, so konnte ich ihm nur noch zu einer kurzen schmerzfreien Zeit verhelfen.

Die Halter und ich wollen die Geschichte von Barney veröffentlichen, weil wir warnen wollen vor Kottransplantationen.

Die Klink hat Barney damals als erste Katze Kot transplantiert und machen sicherlich bis heute Werbung wie gut es damals bei der Katze geklappt hat. Sie haben nie wieder nachgefragt wie es Barney dann weiterhin ergangen ist.  Soviel zum Thema Forschung.

Klares NEIN zur Kottransplantation bei Hunden und Katzen

Eine Kottransplantation sollte meiner Meinung nach gar nicht in Erwägung gezogen werden, denn selbst wenn das Milieu im Darm stimmt, der Spender wirklich ausreichend getestet wurde und eine vernünftige Darmtherapie fehlgeschlagen ist und man denkt es bleibt nur noch diese Chance.  

Bleibt immer noch zu bedenken, dass durch Vererbung über 4 Generationen eine schlechte Darmflora Quasi genetisch weitergegeben wird. Dies bedeutet, dass sich dann manche Keime NIE ansiedeln egal auf welchem Weg sie in den Körper kommen.

Eine lebenslange Supplementierung ist hier angebracht und nicht eine Kottransplantation.

©07/2023 Dayana Winkler