Das Wetter ändert sich, der Herbst klopft leise an

Veröffentlicht am 30. August 2025 um 05:39

Das Immunsystem von Hund und Katze im Herbst stärken

Der Herbst steht vor der Tür und mit ihm beginnt eine besonders herausfordernde Zeit für das Immunsystem unserer vierbeinigen Begleiter. Während wir Menschen uns warm anziehen können, sind Hunde und Katzen den Wetterkapriolen oft schutzloser ausgesetzt. Warum gerade jetzt die richtige Zeit ist, das Immunsystem präventiv zu unterstützen – auch bei gesunden Tieren.

 

Warum das Immunsystem ab September besonders gefordert ist

Das Wetter ändert sich, der Herbst klopft leise an, es ist kühler und die Blätter verfärben sich. Herbstwetter ist Erkältungszeit und für den Organismus unserer Tiere ist die Umstellung vom meist sonnig trockenen Spätsommer auf feucht kalte Herbstwitterung echte Schwerstarbeit für den Körper.

Mit dem Herbstbeginn startet bei Hunden und Katzen der intensive Fellwechsel vom leichten Sommerfell zum dichten Winterpelz. Das Winterfell wird gebildet und der Körper muss innerhalb weniger Wochen viel neues Fell produzieren - daher benötigt er extra Nährstoffe. Dieser natürliche Prozess kostet den Körper enorm viel Energie und das Immunsystem läuft während dieser Zeit auf Sparflamme, da die verfügbaren Ressourcen für die Fellproduktion benötigt werden.

Das Tier benötigt in dieser Zeit vor allem viel Omega 3-6 Fettsäuren, Zink, Biotin und die Vitamine A, B, E, C sowie Kupfer. Doch Vorsicht: Manche Vitamine werden im Körper gespeichert und sollten nicht überdosiert werden. Natürlich sollte die Nahrung auch eiweißreich sein, denn das Fell besteht zum größten Teil aus Proteinen, genauer gesagt aus Keratin. Eine proteinreiche Ernährung verbessert die Fellstruktur und unterstützt den natürlichen Fellwechsel optimal.

Biotin stärkt den Eiweißstoffwechsel und unterstützt somit ebenfalls den Fellwechsel, außerdem lindert es Hautbeschwerden und stärkt die Krallen. Besonders die Haut ist auf genügend Kupfer angewiesen, zudem ist das Spurenelement Kupfer an der Pigmentierung von Haut und Haaren beteiligt. Die Vitamine A, E und C unterstützen das Haarwachstum und schützen die Hautzellen vor Schäden, sie helfen ebenso bei der Regeneration der Haut. Vitamin B2 und Zink sind notwendig für den Fett- und Proteinstoffwechsel.

Auch das Immunsystem benötigt besondere Unterstützung, denn bei kaltem, nassem Wind werden die Hunde besonders gefordert. Auch Katzenhalter bringen oftmals Erkältungen nach Hause, wo sich unsere Vierbeiner anstecken können. September und Oktober sind geprägt von extremen Temperaturschwankungen. Morgens kann es noch 5 Grad kalt sein, mittags steigt das Thermometer auf 20 Grad. Diese ständigen Anpassungen an unterschiedliche Temperaturen bedeuten enormen Stress für den Organismus. Der Körper muss kontinuierlich seine Thermoregulation anpassen, was wertvolle Energie kostet und die natürlichen Abwehrkräfte schwächt.

Das typische Herbstwetter mit anhaltendem Regen, Wind und Nässe setzt dem Immunsystem zusätzlich zu. Nasse Pfoten, durchnässtes Fell und Auskühlung schaffen ideale Bedingungen für Krankheitserreger. Die Körpertemperatur sinkt, die Durchblutung der peripheren Gewebe verschlechtert sich und die lokale Immunabwehr wird geschwächt. Besonders die Atemwege werden durch feuchte, kalte Luft gereizt und anfälliger für Infekte. Viele Hundebesitzer kennen das Phänomen: Nach einem langen, regnerischen Spaziergang beginnt der Hund zu husten oder zeigt andere Erkältungssymptome.

Mit den kürzer werdenden Tagen sinkt auch bei Tieren die körpereigene Vitamin-D-Produktion dramatisch. Dieses wichtige Vitamin spielt eine entscheidende Rolle für ein funktionierendes Immunsystem und die Knochengesundheit. Der Mangel an natürlichem UV-Licht kann zu einer erheblichen Schwächung der Abwehrkräfte führen. Studien zeigen, dass Tiere mit ausreichender Vitamin-D-Versorgung deutlich seltener an Infekten der oberen Atemwege erkranken.

Sobald die Heizungen angeschaltet werden, verändert sich das Raumklima dramatisch. Die trockene Heizungsluft reizt die Schleimhäute von Nase, Rachen und Bronchien massiv. Diese ersten Barrieren des Immunsystems verlieren dadurch ihre wichtige Schutz- und Filterfunktion. Krankheitserreger haben nun leichteres Spiel, in den Organismus einzudringen. Gleichzeitig steigt in der warmen Heizungsluft die Anzahl der Hausstaubmilben rapide an, was zu vermehrten allergischen Reaktionen führen kann. Das Immunsystem wird durch diese ständige Reizung geschwächt und für andere Erkrankungen deutlich anfälliger.

In der kalten Jahreszeit halten sich Tiere und Menschen naturgemäß mehr in geschlossenen Räumen auf. Die dadurch entstehende höhere Keimdichte bei gleichzeitig schlechterer Luftzirkulation begünstigt die Übertragung von Viren und Bakterien erheblich. Viele Tiere reagieren zusätzlich sensibel auf die typischen Luftdruckveränderungen und Wetterumschwünge des Herbstes. Dieser unterschwellige, aber kontinuierliche Stress schwächt das Immunsystem nachhaltig und macht die Tiere anfälliger für verschiedenste Krankheiten.

Warum präventive Immununterstützung auch bei gesunden Tieren sinnvoll ist

Ein starkes, gut unterstütztes Immunsystem kann Krankheitserreger bereits im Keim ersticken, bevor sie zu manifesten Erkrankungen führen. Wer wartet, bis das Tier bereits erste Krankheitssymptome zeigt, hat den optimalen Zeitpunkt für eine effektive Unterstützung bereits verpasst. Das Immunsystem braucht Zeit, um sich aufzubauen und zu stärken – ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geschieht.

Tiere mit einem präventiv unterstützten Immunsystem erholen sich nachweislich schneller von Infekten und Krankheiten. Die Symptome fallen deutlich milder aus, Komplikationen treten seltener auf und die Lebensqualität bleibt auch während einer Erkrankung weitgehend erhalten. Eine durchdachte Immunprophylaxe kann zudem langfristig erhebliche Tierarztkosten sparen, da präventive Maßnahmen meist kostengünstiger sind als die aufwendige Behandlung akuter oder chronischer Erkrankungen.

Besonders wichtig ist die präventive Unterstützung für Risikopatienten: Junge Tiere haben noch kein vollständig ausgebildetes Immunsystem, ältere Tiere verfügen oft über geschwächte Abwehrkräfte, und Tiere mit Vorerkrankungen oder unter Medikation benötigen zusätzliche Unterstützung. Aber auch völlig gesunde Tiere profitieren enorm von einer gezielten Immunstärkung, da sie dadurch ihre natürliche Widerstandsfähigkeit optimieren und Krankheiten gar nicht erst entstehen lassen können.

Professionelle Präventionsbetreuung - Gesundheit erhalten statt Krankheit behandeln

Viele Tierhalter warten, bis ihr Tier bereits Krankheitssymptome zeigt, bevor sie professionelle Hilfe suchen. Doch zu diesem Zeitpunkt ist der Körper oft schon lange aus dem Gleichgewicht geraten und hat vergeblich versucht, sich selbst zu heilen. Erst wenn die körpereigenen Selbstheilungskräfte an ihre Grenzen stoßen, werden Symptome sichtbar - das Tier signalisiert: "Stopp, ich brauche Hilfe, ich kann nicht mehr."

Genau hier setzt moderne Präventionsmedizin an. Die Gesundheit eines Tieres beruht auf sechs grundlegenden Bausteinen, die in ihrer Gesamtheit betrachtet werden müssen: artgerechte Ernährung, optimale Haltungsbedingungen, körperliche Fitness, mentales Wohlbefinden, natürliche Entgiftung und ein starkes Immunsystem. Nur wenn alle diese Bereiche im Gleichgewicht stehen, kann langfristige Gesundheit gewährleistet werden.

Eine professionelle Präventionsbetreuung umfasst die systematische Überprüfung und Optimierung aller Gesundheitsfaktoren: von der individuellen Ernährungsanalyse über die Bewertung der Haltungsbedingungen bis hin zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen. Besonders wertvoll ist dabei das Erlernen, kleine Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und zu verstehen, wie das eigene Tier signalisiert, wenn es aus dem Gleichgewicht zu geraten droht. Diese frühen Warnzeichen zu deuten, kann entscheidend dafür sein, Krankheiten zu verhindern, bevor sie entstehen.

Ein individuell erstellter Heilplan berücksichtigt dabei die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Tieres - ob jung oder alt, gesund oder mit Vorerkrankungen. Gerade der Herbst ist der ideale Zeitpunkt für eine solche ganzheitliche Gesundheitsanalyse, da noch genügend Zeit bleibt, das Immunsystem vor den Wintermonaten optimal zu stärken.

In der Naturheilkunde gibt es viele bewährte Möglichkeiten, das Immunsystem von Hunden und Katzen zu dieser Jahreszeit gezielt zu unterstützen. Die Herbstzeit bietet die perfekte Gelegenheit, das Immunsystem rechtzeitig vor den Herausforderungen des Winters zu stärken. Mit der richtigen Vorbereitung, angepasster Ernährung, ausreichend Bewegung an der frischen Luft und gezielten, professionellen Unterstützungsmaßnahmen können Hund und Katze gestärkt und gesund durch die kalte Jahreszeit gehen.